Aron

Aron
Schwarz, wie eine mondlose Nacht

Mittwoch, 30. März 2011

Am Geburtstag

Der Aron wird nun schon sieben Jahre und ich habe ich einer stillen Minute darüber nachgedacht was in der Zeit alles passiert ist. Was wir mit dem Schwarzen so alles erlebt haben? Ich weis nicht ob das wirklich schon sieben Jahre waren.

Es ist mir als wäre es erst gestern gewesen wo der kleine Welpe auf der Hand von Katrins Tochter saß oder als er, dann schon zu Hause, wie ein Häufchen Elend unter dem Tisch vor blinzelte.

Vielleicht komme ich in absehbarer Zeit mal dazu ein paar Geschichten aus der Welpenzeit von Aron zu erzählen und ein paar Bilder zu zeigen als er noch klein war.


Wer diesen Videoclip gesehen hat wird sich fragen, warum am Geburtstag von Aron so viele Pferde zu sehen sind? Weis ich auch nicht. Es war schönes Wetter und wir wollten raus in die Natur. Ein Post mit Video zum Geburtstag habe ich ja noch für später aufgehoben.

Samstag, 26. März 2011

Morgens

Am liebsten gehen wir ja an den Kosebruch. Gerade Morgens ist diese Runde ideal und immer abwechslungsreich. Man trifft immer die selben Leute, aber immer wieder andere Teams. Mal der mit dem und einen Tag später in anderer Konstellation. Hier draußen ist es auch nicht so überlaufen wie im Park. Bei den Spaziergängen kommt man an den Pferdekoppeln und am Ponyhof vorbei. Den Betreiber vom Ponyhof kenne ich schon aus einer Zeit, als ich noch keine Hunde hatte. Oft sprechen wir über die kleinen und großen  Belanglosigkeiten dieser Welt und so erfährt man hier ganz nebenbei etwas Neues. Na und Biene, gehört ja auch noch zum Ponyhof. Die ist immer ganz aus dem Häuschen wenn wir kommen.


Bei den Pferden, nein ich sage nicht: "Bei den richtigen Pferden!", werde ich auch häufig begrüßt. Da ist Sami, eine schwarze Labradorhündin, da sind die vielen Pferde und da ist Möhre, die uns mehr oder weniger stürmisch begrüßen. Und da sind die Kinder und Jugendlichen, denen ich gern bei der Arbeit auf dem Pferdehof zuschaue.

Natürlich kenne ich die vielen Namen der vielen Pferde nicht. Jedes Tier was sich schon mal für mich interessiert hat bekommt von mir erfundene Namen. Da gibt es zum Beispiel Goldi, auf seinem orangefarbenem Halfter steht "Goldkrone". Aber das ist mir zu lang. Ich kenne von früher einen
Mein Freund "Möhre"
Weinbrand, der hieß "Goldkrone", aber alle bestellten oder kauften "Goldi". Deshalb heißt das Pferd bei mir auch Goldi.

Es ist ganz lustig wie man diese großen Tiere auf sich aufmerksam machen kann. Immer wenn ein Pferd an den Koppelzaun kommt, halte ich meine Hand in die Höhe so dass, es daran riechen kann wenn es will. Die Tiere zeigen dabei sehr unterschiedliches verhalten. Manche kommen ganz vorsichtig, fast in Zeitlupe, an meine Hand. Einige andere sind da nicht so sensibel, die beschnüffeln mich gleich im Gesicht und zeigen auch unverhüllt, dass sie sich nicht für mich als Mensch mit Ratio und Emotio interessieren, sondern nur nachschauen ob ich was Fressbares in der Tasche habe. Möhre(heißt wahrscheinlich anders) ist auch so ein Kandidat.

Er heißt übrigens so, weil er das einzige Pferd ist, was ohne Übung eine halbe Möhre aus der Hand fressen konnte. Wenn die Möhren recht groß sind breche ich sie meistens in der Mitte durch. Nur Möhre war in der Lage diese halben Dinger gleich ohne fallen zu lassen in den Verdauungstrakt zu befördern. Goldi ließ sie oft erst mal fallen oder ich musste ihm  Hilfestellung leisten.

Als ich mich eines Tages mit einem anderen Spaziergänger unterhielt und mit dem Rücken zum Zaun stand, spürte ich plötzlich wie mich jemand hinten am Kragen und an den Haaren zupfte. Ich dreht mich um und sah das es Möhre war. Der damals noch nicht Möhre hieß. Kurz darauf zog er mich ganz sanft am Kragen zurück an den Zaun und beschnüffelte intensiv mein Gesicht. Leider hatte ich nichts zum Fressen dabei und er musste wieder ab trotten.

Nur einer von beiden ist Pflanzenfresser
Zu meinen >Bindungsritualen< gehört es auch dass, ich dem Pferd, wenn es an meiner Hand schnüffelt oder wenn es eine Möhre bekommt, etwas vor summe. Stimmlich gesehen bin ich eher ein Querbrummer als ein guter Sänger. Doch wenn man ganz leise und ruhig summt, dann beruhigt das die Tiere und sie fassen schneller Vertrauen. Na ja, alle Pferdeliebhaber und die, die sich in diesem Metier auskennen, werden sich jetzt vor Lachen auf dem Boden wälzen. Aber ich habe gemerkt das es funktioniert. Die Tiere werden bei meinem Summen ruhiger - auch wenn ich keine Möhren dabei habe. Bei einigen wie z.B. Goldi brauche ich nur am Zaun entlang laufen und zu summen und, siehe da, sie kommen nach vorn und beäugen mich.

Mit den Ponys mache ich solche Kommunikationsversuche fast nie. Für die interessiert sich eher unser Aron. Er war ja schon in den Ställen mit drin und kennt sie ganz gut. Auf dem Foto unten sieht man dass, sich Pony und Hund durchaus respektieren. Aber es scheint nur so als würden beide Gras fressen. Das Pony sucht außerhalb der Koppel frische Triebe und Aron versucht heraus zu finden wer kurz vor ihm hier war.

Dienstag, 22. März 2011

Auf dem Naturlehrpfad

Ohne Vorbereitung und ohne Planung sind wir am vergangenen Sonntag fast 12 Kilometer gelaufen. Zum Frühstück wußten wir noch nicht was wir machen wollten. Nur eines war klar, bei diesem schönen Wetter konnten wir den Sonntag nicht 08-15 ablaufen lassen. Irgendwie hatte ich schnell die Wanderstöcker ins Auto geworfen, eine Flasche Wasser in den Rucksack gepackt und beim rausgehen noch zwei Knoppers in die Hand bekommen.

Am ehem. Tagebau waren wir noch unentschlossen wo wir lang gehen, aber ich dachte: "Bis zum Naturlehrpfad können wir ja mal laufen und dann sehen wir weiter." Es gibt mehrere Möglichkeiten auf dieses Naturlehrpfad zu kommen. Die einfachste ist wohl bis zur Ortschaft Zwochau zu fahren und dort vom Parkplatz aus zu Fuß oder mit dem Rad zu starten. Die Strecke ist dann auch wesentlich kürzer. Unser Ausgangspunkt war aber Delitzsch Südwest und von hier bis zum Naturlehrpfad sind es schon mal knapp über zwei Kilometer. Da die Strecke auch wieder zurück gelaufen werden muss, kann man für die Wandergruppe "ARON" schon mal mit 4 Kilometer zusätzlich rechnen. Für uns war aber eher der Weg das Ziel und ich wollte Katrin beweisen, dass das Laufen mit Stöcken wesentlich entspannter und gesünder ist als ohne. Gerade bei großen Strecken zahlt sich das ja aus. Und so sind wir dann alle drei, quasi jeder auf vier Beinen, um die Grabschützer Seen gewandert.


Der Weg ist toll. Auf dem gesamten Lehrpfad erfährt man viele Neuigkeiten und die Länge der gelaufenen Strecke merkt man überhaupt nicht. Selbst Aron ist bis zum Schluss vergnügt über die Wiesen gerannt. Hier hat er Auslauf. Man muss ihn nur bei den Seen bremsen, denn das sind jetzt alles Brutgebiete für die Wasservögel und so hat er nicht immer Gelegenheit sich ins Wasser zu stürtzen.

Wer hier draußen ein Fernglas dabei hat, der hat sehr viel zu beobachten. Neben vielen Wasservögeln haben wir Hasen und Hirsche gesehen. Aron hat nur die Ohren gespitzt und die Nase in den Wind gestreckt als der Hirsch kam. Aber das war schon alles.

Während unserer Wanderung habe ich die Strecke mit einem GPS-Gerät aufgezeichnet, so dass ich sie später am Rechner auswerten kann. Auf dem Bild erkennt man den Pfad recht deutlich. Leider ist das Satellitenmaterial aus dem Jahr 2000(!) und da gab es noch keine Grabschützer Seen. Nur ganz Links,  diese kleinen Pfützen sind heute zu riesigen Seen angewachsen. Rechts von unserer Tour erkennt man schon den Werbeliner See, der heute viel, viel größer ist. Auf unserer Wanderstrecke gab es Abschnitte, da war Rechts und Links ein See. Na, jedenfalls haben wir die Grabschützer Seen umrundet, aber im Jahr 2000(nach Christ.) muss das hier wohl noch so ausgesehen haben wie auf dem Bild. Auf dem Naturlehrpfad sind auch dazu einige Tafeln angebracht. Wenn noch mal 10 Jahre vergangen sind, werden auch die vielen Bäume hoch gewachsen sein und wir haben dann nicht nur Wasser sondern auch Wald fast direkt vor der Haustür. Nördlich von Delitzsch ist das ja schon so. Ich weis, ich habe es schön öfter erwähnt, fast alle diese Seen sollen naturbelassen bleiben. Das halte ich für einen sehr, sehr guten Beschluss. Nur einige Gewässer nördlich von Leipzig werden weiter touristisch erschlossen. Diese Seen gucken wir uns dann im späten Frühjahr oder im Sommer mal an.

Und übrigens, meinen Beweis habe ich mit Bravour erbracht. Uns tat am Ende des Weges weder der Rücken noch die Schultern weh. Was ich hauptsächlich auf die Stöcke zurück führen kann.

Montag, 21. März 2011

Bridge over trouble water

Wir waren wieder unterwegs und haben angefangen meine Caches zu kontrollieren. Der Aron hat eine überragende Kondition beim Laufen. Zwar kann man ihn nicht lange am Fahrrad laufen lassen. Da sollte bei 10 Kilometer Schluss sein, auch wenn man ganz langsam fährt und er ohne Leine läuft. Aber am Rad ist er bei mir sowieso nicht an der Leine, nur auf der Hauptstraße und das Stück ist nicht einmal 1000 Meter lang.

Mich regt das immer sehr auf, wenn ich Leute auf dem Fahrrad sehe und der Hund kommt kaum hinter her oder die Zunge hängt schon ganz schlaff aus dem Maul. Vielleicht noch bei 35 °C in der knalligen Mittagssonne. Ich überlege da immer ob ich was sagen soll, aber meistens lasse ich es. Eigentlich ist das blöd von mir. Warum soll man den Leuten nicht sagen, dass sie ihren Hund gerade umbringen. Na ja, jedenfalls kann ich mit Aron 20 Kilometer wandern das steckt der mit seinen fast 7 Jahren locker weg, da ist dem kaum was anzumerken.



Übrigens, habe ich zu Hause mal recherchiert, und wir haben im Wald tatsächlich einen Auerhahn gehört. Leider kommt das auf dem Clip nicht so gut rüber.

Mittwoch, 16. März 2011

Weihnachten 2010

Da habe ich noch ein schönes Foto von Aron gefunden. Letzte Weihnachten vor dem Baum. Er hatte schon diese blöde Gastritis, aber über die Feiertage hatte sich der Magen beruhigt. Wir haben nicht davon bemerkt, so dass wir wunderbare Weihnachten und ein schönen Jahreswechsel verbringen konnten. Draußen war es kalt und Schnee lag auch. Wir haben uns alle am Kamin wohl gefühlt. Aron zeigt das in der Aufnahme sehr gut, wie ich finde.

Nachtrag zum Foto am 16. März 2011:
Es ist ein komisches Gefühl dieses Bild und den Eintrag zu finden. Schließlich sind seit der Aufnahme fast 3 Monate vergangen und es ist so viel in unserer Familie und in der Welt passiert.
Jetzt, im März, liegt der Eumel hier im Arbeitszimmer neben mir und draußen wird es langsam Frühling. Der Aron ist wieder öfters im Wasser als in den letzten Monaten und die blöde Gastritis ist auch überwunden.

Sonntag, 13. März 2011

Frühlingssonntag

Nach einigen anstrengenden Tagen konnten wir drei wieder unbeschwert in die Natur und wenigstens mal einen Sonntagnachmittag genießen. Wie in dem Clip zu sehen ist, ist wohl Aron derjenige der es am schönsten findet.



Ich glaube ja, das ist meine fest Theorie, für Aron sind es die schönsten Momente wenn wir alle zusammen sind.
Vor uns steht wieder eine anstrengende Woche. Nicht körperlich anstrengend, aber Termine über Termine. Ich habe nicht nachgezählt, aber ich glaube ich muss vier oder fünf Arzttermine wahrnehmen. Das ist mit allen An- und Abfahrtszeiten, sowie den Wartezeiten für mich doch immer recht aufreibend.
Deshalb war der Nachmittag heute besonders wichtig.

Jetzt ist es 23:45 Uhr Aron schläft seit wir nach Hause gekommen sind. Er hat schnell sein Futter runter geschlungen und ist dann sofort auf seinen Schlafplatz gegangen. Kurz nach 23 Uhr war ich noch mal draußen mit ihm, er kam mir aber reichlich verschlafen vor. Er wollte nur schnell mal noch sein Bein heben und dann wieder rein.

Wölf an meiner Seite

von Linus Mannteufel

Eine schwarze sternenklare Nacht. Die 30m hohen Tannen zeichnen sich nur als dunkle Silhouetten gegen das Mondlicht ab. Wir sind allein, der Schnee ringsum glitzert und lässt uns nur einen Meter weit sehen. Plötzlich, ganz in der Nähe, heulte ein Wolf, ein Bär brummt in der Ferne. Das Blut in meinen Adern rast. Der Schweiß, so kalt wie der bläulich leuchtende Schnee, läuft mir den Rücken hinunter. Da, direkt vor mir ein Schatten zwischen den Bäumen, dann ein zweiter und ein dritter. Ich höre mein Herz schlagen und wenn ich wieder zu Atmen wage, denke ich es müsste kilometerweit zu hören sein. Ein Reißen, ein Knacken ist deutlich auszumachen und keine fünf Meter vor mir vernehme ich irgendetwas schmatzen.

Dann urplötzlich leuchtet eine Taschenlampe auf und unser Führer richtet sie auf den Weg auf dem wir stehen. Die Spannung löst sich, ein wenig. Im Halbschatten seiner Funzel erkenne ich einen großen Wolf der Stück für Stück Fleisch aus einem Kadaver reißt.
Wir sind im Alternativen Bärenpark Worbis und nehmen an einer Wolfsfütterung teil. Genauer gesagt, die Veranstaltung hier im Park heißt „Nacht der Wölfe“. Sie findet einmal monatlich statt und ist, so glaube ich, jetzt in den Wintermonaten besonders reizvoll. Jetzt erkenne ich auch den Maschendrahtzaun der uns vom fressenden Wolf trennt. Weiter hinten im Dunkel des Waldes warten noch weitere drei Wölfe auf ihr Mahl. Aber im Moment dürfen sie nicht an die „Beute“. Später werde ich erfahren, dass die Rudelführer hier einem rangniederen Tier den Vortritt lassen. Wer hätte das von einem Wolf erwartet?
Jetzt schwenkt der Lichtkegel direkt auf das stattliche Tier. Wir dürfen nun auch nahe an den Zaun heran und stehen ca. drei Meter vor dem Wolf. Ein irres Gefühl. Alles war ich über Rotkäppchen oder die sieben Geißlein gehört habe passt so gar nicht in die Szene. Viel eher das was ich in den letzten Monaten in der Literatur und in Sachbüchern gelesen habe. Der Wolf, nein, es ist eine Wölfin lässt sich durch uns nicht stören. Ich sehe wie spielerisch sie das Fell vom Kadaver löst. Sie zieht Steifen mit einer Leichtigkeit ab, wie ich das Klebeband von einem Versandhauspaket. Dann holt sie sich die besten Stücke aus dem Inneren heraus und ich kann ihre langen Reißzähne ganz genau erkennen. Ich spüre die Kraft der Kiefer bis zu mir herüber und bin von dem Schauspiel völlig in den Bann gezogen. Es kommt mir so vor als müsste ich aufhören zu Atmen um sie nicht zu stören und ich kann den Blick nicht abwenden. Welch faszinierende Tiere!
Nach viel zu kurzer Zeit meldet sich unser Ranger und fordert uns auf den Ort erst einmal zu verlassen. Schade, ich könnte hier noch Stunden stehen und kalt ist mir bei diesen Minusgraden auch nicht. Aber er will uns am Feuer noch interessante Dinge über die Wölfe erzählen. Mit Glühwein und Wolfsgeschichten am Lagerfeuer? Das klingt, so dass ich doch mit gehe. Die Wölfin soll schließlich in Ruhe weiter fressen können. Später werden wir noch einmal hierher kommen. Hoffentlich! Wenn die anderen Wölfe sich ihren Anteil holen.
Wir, eine kleine Gruppe von 8 Leuten, sprechen mit dem Mitarbeiter des Parks eine ganze Weile über die Wölfe im Allgemeinen, über die hier in Worbis und natürlich auch über die frei lebenden in Deutschland. So bekomme ich jede Menge Informationen über Canis lupus und seine Verwandten, die in noch keinem Buch standen welches ich bisher las. Es ist für uns alle eine tolle Erfahrung hier zu sein. Wenn die Gruppe auch aus sehr wenigen Teilnehmern besteht, so sind die 150 Minuten(statt 90) wie im Flug vergangen und es war ein gelungener Samstagabend. Der Bärenpark im Allgemeinen und die „Nacht der Wölfe“ ist jedem, besonders den jungen Menschen zu empfehlen.
Linus Mannteufel

Samstag, 12. März 2011

Aron mit mir

Jaaaa! Das Video ist hier. Ich wollte nur mal probieren wie so etwas funktioniert.





So schwer war es gar nicht!

In den letzten Tagen waren wir wieder viel am Neuhäuser See. Da heute morgen die Sonne schien und auch der Wind der letzten Tage sich gelegt hatte waren wir wieder hier draußen.

Donnerstag, 3. März 2011

Therapie im Pflegeheim



Teich am Kosebruch
Man sollte sich von den sonnigen Stunden derzeit nicht täuschen lassen. Es ist morgens immer noch empfindlich kalt. Aber, und das ist die gute Nachricht, man spürt das sich etwas in der Natur tut. Wer genau hinschaut, der sieht wie an einigen Bäumen die Knospen aufgehen und er sieht wie die Natur erwacht. In den letzten Tagen sind wir wieder viel an der Kosebruch gewesen, dort spürt man ganz genau, dass der Winter vorbei ist. Auch die Vögel fliegen wieder. Bei den tiefen Temperaturen der letzten Monate ist mir aufgefallen, dass  keine Vögel mehr unterwegs waren. Selbst die Futterstellen in unserem Garten wurden wenig besucht. Doch jetzt hört man wieder das Gezwitscher und Aron jagt aus lauter Übermut die Vögel durch den Garten. Einige Male hat er,  gestern und heute, in der Sonne gelegen und die Wärme genossen. Es wird Zeit das der Frühling kommt.

Ich bin froh, dass mein Eumel wieder mein Eumel geworden ist. Noch am letzten Wochenende >>drehte er am Rad<<. Die läufigen Hündinnen machten ihm schwer zu schaffen.  Wobei man ehrlicher Weise sagen muss, es ist nur die Hündin 4 Häuser weiter. Aber natürlich läuft die Kleine auf fast den selben Routen wie wir. Und so hatte ich den Eindruck, es sind im Umkreis von 10 Kilometern alle Hündinnen „heiß“. Nun scheint der Stress aber vorbei zu sein und mein Hund ist wieder ganz bei sich. Sein Verhalten hat sich innerhalb von 48 Stunden normalisiert. Genauso schnell wie er hektisch geworden ist, hat sich die ganze Sache nach fast genau einer Woche wieder beruhigt. Gestern habe ich ihn sogar schon wieder mit ins Pflegeheim zur Oma genommen.

Dort, im Pflegeheim bei der Oma, ist Aron eine >>feste Größe<<. Die meisten alten Leute freuen sich auf Aron und wollen ihn streicheln wenn er mitkommt. Zu Katrin hat man schon gesagt sie braucht nur noch mit Hund zu kommen, sonst ist ihr Erscheinen sinnlos. Der Aron geht von Anfang an mit uns ins Pflegeheim. Meistens mit Katrin, sie kümmert sich sehr intensiv und liebevoll um ihre Mutter. Dadurch ist Aron 2-3 Mal in der Woche im Heim und er freut sich sehr darauf. Mittlerweile sage ich nur noch: „Wir gehen zur Oma!“, dann ist der Hund happy und weis genau wo wir hin wollen. Er wedelt aufgeregt mit dem Schwanz und ist kaum noch zu beruhigen. Der alte Schelm weis ja auch, dass es im Heim feine Leckerli gibt.

Die Oma kann nur noch einen Arm bewegen und gibt deshalb die Leckerli immer nur aus der einen Hand. Aron hat das im Laufe der Jahre natürlich  mitbekommen, also setzt er sich auf der >>gesunden Seite<< neben den Rollstuhl, lässt sich über den Kopf streicheln, bekommt dann ein Leckerli und bedankt sich äußerst zurückhaltend , in dem er die Oma nur ganz sanft mit seiner feuchten Nase an stupst.

Man mag mich für unzurechnungsfähig halten wenn es um Aron geht. Aber ich behaupte, er merkt das mit der Oma etwas anders ist als mit den meisten Zweibeinern. Ich weis ganz genau wie Aron sich normaler Weise bedankt, ich erlebe es fast täglich. Wenn man da nicht gut aufpasst hat man schnell mal ein feinsäuberlich abgelecktes Gesicht und möglicher Weise auch noch einige blaue Flecke. Für die Oma besteht da aber überhaupt keine „Gefahr“. Da ist Aron, dieser riesen Tollpatsch, ganz sanft. Ebenso das >>FUSS<< gehen. Ich habe den Hund noch nie so perfekt laufen sehen wie neben dem Rollstuhl. Da gibt es kein ziehen und kein zerren. Selbst Katzen werden in diesen Situationen ignoriert und der Hund läuft brav neben her.

Wenn es im Heim Zeit zum Abendessen ist und Katrin oder der Opa dann die Oma füttert sitzt mein lieber Aron still neben der Oma und schaut zu wie sie isst. Meisten bekommt er von ihr auch noch ein Stück Leberwurstbrot. Das nimmt er nicht etwas stürmisch, wie von mir, so dass ich beinahe den Finger einbüße. Neeeeiiiin! Er spitze fast die Lippen und nimmt der Oma das Stück Brot vorsichtig aus der Hand. Nach dem Abendessen bringt Katrin, oder Opa, dann das Tablett mit dem schmutzigen Geschirr in die Küche zurück. Dabei muss sie durch den Speiseraum, in dem die Heimbewohner, die sich noch besser behelfen können, essen. Aron tippelt oft hinterher, manchmal trägt er sogar was mit raus. Nach getaner Arbeit dreht der Eumel dann seine Runde durch die Reihen der alten Leute. Er geht zu jedem und begrüßt sie oder ihn, lässt sich streicheln und hört „aufmerksam“ zu was erzählt wird. Natürlich ist er auch bei diesen Menschen sehr vorsichtig. Manche alten Leute blühen richtig auf oder sie berichten, dass sie früher auch Hunde hatten und was sie mit denen erlebt haben. Fast bei jedem bekommt Aron auch ein Stück Wurst oder eben ein Stück Leberwurstbrot. Meine Erziehungsmaßnahmen, nicht betteln lassen, Nichts vom Tisch und Nichts was gewürzt ist zu geben, sind dann wieder völlig umsonst gewesen. Für ein Leberwurstbrot würde Aron sogar eine Fremdsprache lernen. Er würde einfach alles dafür tun. Die Alten hören einfach nicht auf uns.

Eine ältere Frau verwechselt Aron immer mit ihrem eigenem Hund, der aber schon Jahrzehnte tot ist. Doch sie weis das nicht mehr und ruft den Aron mit dem Namen ihres Hundes. Aron weis genau wer gemeint ist und läuft brav hin. „Alles easy Leute!“, denkt sich Aron wohl. Unter den Heimleuten sind natürlich auf zwei oder drei die Angst vor Hunden haben oder diese gar nicht leiden können. Ich behaupte immer, dass sind ehemalige Katzenbesitzer. Aber nein, das weis keiner und ist ja auch nur Spaß. Ich kenne viele Katzen und deren Besitzer die Hunde genauso mögen wie ich. Aber zurück zu den Alten die Angst haben. Zu denen geht der Aron gar nicht erst hin. Er macht regelrecht einen Bogen um die. Und er weis ganz genau wo er nicht hin soll. Selbst wenn die Tischordnung wechselt, Aron verwechselt seine Gönner nicht. Es gibt Leute die nicht jedes Mal am Abendessen im Speisesaal teilnehmen, teils weil sie krank sind oder manchmal sicher auch weil sie von den Kindern oder Enkeln abgeholt worden. Aber Aron merkt sich auch über Wochen zu wem er gehen kann und zu wem nicht und wenn die Leute dann wieder am Tisch sitzen, läuft der Aron einen Bogen um sie als hätte er das jeden Tag so gemacht. Oder es sind seine >>Freunde<<, dann geht er auch zielgerichtet hin und lässt es sich gut gehen.

Vielleicht wäre aus Aron ein super Therapiehund geworden. Bestimmt sogar! Aber man kann nicht alles machen. Wir sind ja beide berufstätig und da fehlt für eine fundierte Ausbildung die Zeit. Aber vielleicht kann ich das später mal mit Arons Nachfolger machen. Lohnen tut sich das auf jeden Fall für alle Beteiligten. Die alten Leute freuen sich, sind glücklich und werden wieder zu kleinen Kindern. Na und der Hund wird dabei geistig gefordert und ist ausgelastet. Er hat auf jeden Fall auch Spaßbesonders wenn man es richtig angeht und wenn es so läuft wie mit Aron.