Aron

Aron
Schwarz, wie eine mondlose Nacht

Samstag, 26. März 2011

Morgens

Am liebsten gehen wir ja an den Kosebruch. Gerade Morgens ist diese Runde ideal und immer abwechslungsreich. Man trifft immer die selben Leute, aber immer wieder andere Teams. Mal der mit dem und einen Tag später in anderer Konstellation. Hier draußen ist es auch nicht so überlaufen wie im Park. Bei den Spaziergängen kommt man an den Pferdekoppeln und am Ponyhof vorbei. Den Betreiber vom Ponyhof kenne ich schon aus einer Zeit, als ich noch keine Hunde hatte. Oft sprechen wir über die kleinen und großen  Belanglosigkeiten dieser Welt und so erfährt man hier ganz nebenbei etwas Neues. Na und Biene, gehört ja auch noch zum Ponyhof. Die ist immer ganz aus dem Häuschen wenn wir kommen.


Bei den Pferden, nein ich sage nicht: "Bei den richtigen Pferden!", werde ich auch häufig begrüßt. Da ist Sami, eine schwarze Labradorhündin, da sind die vielen Pferde und da ist Möhre, die uns mehr oder weniger stürmisch begrüßen. Und da sind die Kinder und Jugendlichen, denen ich gern bei der Arbeit auf dem Pferdehof zuschaue.

Natürlich kenne ich die vielen Namen der vielen Pferde nicht. Jedes Tier was sich schon mal für mich interessiert hat bekommt von mir erfundene Namen. Da gibt es zum Beispiel Goldi, auf seinem orangefarbenem Halfter steht "Goldkrone". Aber das ist mir zu lang. Ich kenne von früher einen
Mein Freund "Möhre"
Weinbrand, der hieß "Goldkrone", aber alle bestellten oder kauften "Goldi". Deshalb heißt das Pferd bei mir auch Goldi.

Es ist ganz lustig wie man diese großen Tiere auf sich aufmerksam machen kann. Immer wenn ein Pferd an den Koppelzaun kommt, halte ich meine Hand in die Höhe so dass, es daran riechen kann wenn es will. Die Tiere zeigen dabei sehr unterschiedliches verhalten. Manche kommen ganz vorsichtig, fast in Zeitlupe, an meine Hand. Einige andere sind da nicht so sensibel, die beschnüffeln mich gleich im Gesicht und zeigen auch unverhüllt, dass sie sich nicht für mich als Mensch mit Ratio und Emotio interessieren, sondern nur nachschauen ob ich was Fressbares in der Tasche habe. Möhre(heißt wahrscheinlich anders) ist auch so ein Kandidat.

Er heißt übrigens so, weil er das einzige Pferd ist, was ohne Übung eine halbe Möhre aus der Hand fressen konnte. Wenn die Möhren recht groß sind breche ich sie meistens in der Mitte durch. Nur Möhre war in der Lage diese halben Dinger gleich ohne fallen zu lassen in den Verdauungstrakt zu befördern. Goldi ließ sie oft erst mal fallen oder ich musste ihm  Hilfestellung leisten.

Als ich mich eines Tages mit einem anderen Spaziergänger unterhielt und mit dem Rücken zum Zaun stand, spürte ich plötzlich wie mich jemand hinten am Kragen und an den Haaren zupfte. Ich dreht mich um und sah das es Möhre war. Der damals noch nicht Möhre hieß. Kurz darauf zog er mich ganz sanft am Kragen zurück an den Zaun und beschnüffelte intensiv mein Gesicht. Leider hatte ich nichts zum Fressen dabei und er musste wieder ab trotten.

Nur einer von beiden ist Pflanzenfresser
Zu meinen >Bindungsritualen< gehört es auch dass, ich dem Pferd, wenn es an meiner Hand schnüffelt oder wenn es eine Möhre bekommt, etwas vor summe. Stimmlich gesehen bin ich eher ein Querbrummer als ein guter Sänger. Doch wenn man ganz leise und ruhig summt, dann beruhigt das die Tiere und sie fassen schneller Vertrauen. Na ja, alle Pferdeliebhaber und die, die sich in diesem Metier auskennen, werden sich jetzt vor Lachen auf dem Boden wälzen. Aber ich habe gemerkt das es funktioniert. Die Tiere werden bei meinem Summen ruhiger - auch wenn ich keine Möhren dabei habe. Bei einigen wie z.B. Goldi brauche ich nur am Zaun entlang laufen und zu summen und, siehe da, sie kommen nach vorn und beäugen mich.

Mit den Ponys mache ich solche Kommunikationsversuche fast nie. Für die interessiert sich eher unser Aron. Er war ja schon in den Ställen mit drin und kennt sie ganz gut. Auf dem Foto unten sieht man dass, sich Pony und Hund durchaus respektieren. Aber es scheint nur so als würden beide Gras fressen. Das Pony sucht außerhalb der Koppel frische Triebe und Aron versucht heraus zu finden wer kurz vor ihm hier war.

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