Ich bin mir jetzt gar nicht sicher, ob das Wochenende für Aron in der Tierpension genauso schön war wie für uns. Auf jeden Fall war das Wiedersehen für uns alle eine riesige Freude. Nur das es nicht alle so zeigen konnten.
Aron überschlug sich bald als wir ihn abholten, rannte Kreise um uns herum und sprang an uns hoch. Sogar sein Pfleger wurde mit Liebesbekundungen eingedeckt, obwohl er ja die ganze Zeit bei ihm war. Die ganze Begrüßungszeremonie dauert genau so lange bis Aron merkte wer seine unmittelbaren Zimmernachbarn, gegenüber, waren. Rechts Katzen, Links Kaninchen. Genauso schnell wie er uns auf das Stürmischste begrüßt hatte, ließ er uns links liegen und widmete sich den "besonderen Freunden" von nebenan. Man kann ohne schlechtes Gewissen zu haben sagen: „Sie lieben sich wie Hund und Katze!“.
Mit dem Schrecken kamen wir davon, als wir alle vier, Katrin, ich, der Pfleger und Aron, zum Auto gingen. Üblicher Weise ist das Tor bei der Tierpension geschlossen, so dass die Hunde nicht gleich auf die Straße laufen können. Ich weis nicht wieso, doch dieses Mal war das Tor offen. Der „Dicke“ lief schnurstracks darauf zu und war plötzlich draußen. Wir alle hielten den Atem an. Ich glaube ich war es der zu erst erkannte was da abläuft und was Aron‘s Ziel war. So konnte ich mich gleich entspannen und mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Der Hund hatte unser Auto entdeckt, welches auf unserer Seite der Straße nur einige Meter vom Tor entfernt parkte. So gleich lief er hin und stellte sich wartend vor die Kofferraumklappe. Er drehte sich um und schaute nach uns, „Kommt Leute, ich will hier rein!“, wollte er wohl sagen. Dabei war nichts Unruhiges oder gar Nervöses in seiner Körpersprache. Er hatte nicht die geringste Absicht über die Fahrbahn zu laufen und eventuell dort noch mal seine Duftspuren zu hinterlassen. Er wollte wirklich nur an einen vertrauten Ort. Als die Heckklappe oben war, war er sofort im Auto und man konnte ihm förmlich ansehen wie glücklich er war und es genoss wieder in "seinem" Auto zu liegen.
Zu Hause angekommen hat der Eumel nur noch eines im Sinn gehabt. S .C.H.L.A.F! Wahrscheinlich kommt er in der Pension nicht genug zur Ruhe. Klar, da ist immer was los und wenn Aron auch häufig den coolen Typen raushängen lässt, die Neugier siegt bei ihm immer. Zu Hause in seiner Schlafecke ist es angenehm warm und ruhig, da kann er den ganzen Tag dösen. Doch wenn andere Hunde nebenan sind und dann vielleicht auch noch bellen, kann der „Herr“ nicht durchschlafen, er muss zeigen, dass er auch da ist.
Die Spaziergänge heute verliefen dann so, dass er sein ganzes Revier neu „abstecken“ musste und die meiste Zeit nur zu schnüffeln hatte ob vielleicht fremde Hunde in seine Homezone eingedrungen sind. Ansonsten zu Hause, S.C.H.L.A.F!
Außerdem pfiff ein eiskalter Ostwind über den Neuhäuser See, so dass wir beide keine große Lust auf unsere Extraspiele hatten. Zum Glück trafen wir noch ein paar andere Hunde unter denen auch Aika war. Da konnte Aron dann wenigstens noch ein paar Minuten mit den Hunden toben.
Die Aika hat Aron absolut ins Herz geschlossen und diese "Zuneigung" wird von Aron auf das Heftigste erwidert. Die beiden laufen und toben wie kleine verspielte Welpen. Sie lecken sich die Mundwinkel und beißen sich in den Nacken während sie im Knäuel durch den Staub kullern. Das nenne ich eine echte, gelungene Begrüßung. Meistens dauert es nicht lange und Aika kommt zu mir gerannt. Sie will mich auf ähnliche Art und Weise Begrüßen wie sie es mit Aron macht und natürlich lasse ich mich gern darauf ein. Doch mich beschleicht das Gefühl das da eine gehörige Portion Schauspielkunst dabei ist. Denn im Gegensatz zu Aron, kann sie von mir zum Abschluss noch ein Leckerli erwarten. Da ist die Freude vielleicht auch ein Mittel zum Zweck. Egal, Aika ist eine ganz liebe Hündin die ich sehr mag und sie ist die einzige die von mir Leckerli bekommt. Außer Biene, aber das ist ja was anderes.
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