Aron

Aron
Schwarz, wie eine mondlose Nacht

Samstag, 5. Februar 2011

Kein Hund vor der Tür

Genau so eine Witterung muss gewesen sein, als der Satz, "Bei dem Wetter schick man keinen Hund vor die Tür" erfunden wurde. Man ist das hässlich draußen. Unsere Runde am Morgen fand bei 2°C, Sturm und Schneeregen statt. Ich hatte zwar einen Schirm mitgenommen aber es war praktisch unmöglich diesen aufzuspannen. Der Sturm fuhr hinein und schleppte mich hinterher, wie wenn Aron an der Leine eine läufige Hündin erspäht hat.

Trotzdem waren wir am Biberbiss. So habe ich die Stelle getauft wo ein Biber, vielleicht waren es auch mehrere, einen stattlichen Baum gefällt hat. Vor wenigen Tagen habe ich den angenagten Baum gefunden und jeden Morgen bin ich mit Aron hin. Wir konnten die nächtlichen Aktivitäten sehr gut nachvollziehen. Der Haufen Späne, neben dem Baum, wurde immer gewaltiger. Es ist beeindruckend wenn man das mit eigenen Augen sehen kann. Hätten wir solche starken Zähne würden alle Detaillisten pleite sein oder wenigstens ihre teuren Produktionen zu akzeptablen Preisen verkaufen.

Aron fand den unsichtbaren Biber auch ganz interessant. Immer wenn wir in die Nähe solcher Wildspuren kommen wir er aufgeregt und wackelt sich bald den Schwanz raus. Man merkt sofort wie freudig erregt der Canide wird, wenn mal ein unbekanntes Blatt vor ihm liegt. Er studiert jedes Zweiglein und jeden Grashalm intensiv, aber ohne ihn zu markieren. Den dabei fehlenden Jagdtrieb vermisse ich überhaupt nicht. Aron kommt höchst selten auf die Idee einer Spur nachzujagen und wenn, dann nur ein paar Meter weit. "Hat ja eh keinen Sinn!" Er ist eben der Wissenschaftler unter den Labbis. Lieber jeden Stein zweimal umdrehen und beschnüffeln, aber wozu hinterher rennen. Der Biber ist ja schon weg.

In der Nacht vom 01. zum 02. Februar fiel der Baum. Wir fanden ihn morgens mitten auf dem Weg liegen. Dieser Biber ist ein genialer Handwerker, aber ich glaube so sollte der Baum nicht fallen. Ich werde das auf jeden Fall weiter beobachten. Bis heute hat der Biber noch nichts verändert. Seit über 5 Tagen liegt der Baum einfach nur so rum. Aron hat alles gecheckt und auch keine Neuigkeiten gemeldet.

Auf unserer Nachmittagsrunde war zwar immer noch Sturm. Ich glaube sogar der hat noch zugenommen. Es ist jedoch wärmer geworden. gestern hatten wir  -1°C und in der Nacht kam dann schon laue Luft. Das hat man bei dem Schneeregen heute Morgen nicht gemerkt. Jetzt war es aber deutlich zu spüren, 7°C zeigte das Thermometer im Auto an.
Der Eumel, so nennen wir den Aron manchmal, hat am Nachmittag alles beschnüffelt und sich ohne Ende gefreut das wir mal woanders waren. Dieser See erlaubt es auch, dass der Hund, wenn er will, mal rein geht. Im Sommer baden wir sogar mit ihm dort und schwimmen weit hinaus. Ich glaube das sind für Aron die schönsten Momente. Es sind die Höhepunkte des Jahres, wenn die beiden Alpha mit im Wasser sind. Es reicht schon wenn nur Alpha/2 mit ihm schwimmt. Da ist er ja schon wie aufgezogen. Sobald das Wasser gefühlte 30°C hat gehe ich auch mal mit rein und Aron schießt im Wasser von einem zum Anderen, je nachdem wer mehr planscht und in Aron's Augen gerettet werden muss. 

Der andere See, von heute morgen, ist eher ein Teich. Ich habe es auch nicht so gern wenn Aron dort reingeht. Macht er auch höchst selten, nur im Hochsommer wenn es vor Hitze nicht auszuhalten ist. Genau dann stinkt der Teich am heftigsten und somit auch Aron wenn er mit wackelndem Schwanz auf mich zu kommt. "Guck mal, mir geht es wieder gut, geh doch auch rein.", scheint er mir dann sagen zu wollen. Doch jetzt waren wir am Neuhäuser See und da ist alles prima. Das Eis bricht langsam auf und das offene Wasser tritt hervor. Als wir dort waren habe ich noch schnell paar Fotos gemacht. Es war ein gutes Licht. Mal sehen wie sie geworden sind. Nach 1 1/2 Stunden sind wir wieder zu Hause gewesen.

Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe liegt er unten im Flur und wartet auf Frauchen oder auf sein Futter. Ich gebe ihm nichts zu fressen bevor sie kommt. Denn was losgeht wenn sie durch die Tür kommt überfordert jeden vollen Magen. Da will er spielen und mit Frauchen im Garten toben. Er bringt ein Spielzeug nach dem anderen an. Nach dem Motto: "Was nehmen wir heute. Am besten alles!" Sollen beiden ihr Ritual durchziehen. Meistens weis ich nicht über wenn ich mich am meisten amüsieren soll. Das der Eumel ein wenig infantil ist weiss ich ja.

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